BF-Studio

Mario Höll
im BF-Studio

"Fast" alle Klänge dieser Welt ...



An dieser Stelle erzähle ich etwas über einige interessante Klangerzeuger und gebe einen kleinen Einblick in das Schaffen
der BF-Musik.


Neben allem was Geräusche macht und allen Instrumenten, die mir unter die Finger kommen, spielen Synthesizer eine große Rolle, ohne diese komplizierten Dinger mit den vielen Knöpfen oder Menüs, wäre Vieles nicht möglich gewesen, da ich selten über eine komplette Band verfügte. Deshalb mußten mitunter fehlende Bandmitglieder "synthethisch erzeugt" werden. Dadurch entstand sehr eigenständige Musik und natürlich lassen sich mit den Maschinen völlig neue, ungehöre Klänge erschaffen - das ist der Sinn jeder experimentellen Musik.
Im BF-Studio gibt es wenige und einige eher seltene Synthesizer:


Synthesizer

Von oben nach unten:

Kawai K1 II

Kawai K5000S

Korg Z1

Synthesizer

KAWAI K5000S

32-stimmiger Additiver
Synthesizer
inklusive Samples

Kawai K 5000S

Der K5000 ist so ein seltener und sehr unterschätzter Synthesizer.
Er basiert auf den Lehren des französischen Mathematikers
Jean-Baptiste-Joseph Fourier, der herausfand, daß im Prinzip jeder erdenkliche Klang mit Hilfe von Sinuswellen reproduzierbar ist.
Der K5000S kann das nicht, aber was er kann, kann er auf unvergleichliche Weise: Klänge erzeugen, die noch nie ein Mensch zuvor gehört hat. Mit Hilfe von maximal 128 Sinuswellen, wovon jede eine eigene Hüllkurve hat und einer zusätzlichen Sampleeinheit, lassen sich extrem bewegte Klänge erzeugen, vor allem die Flächen sind hoch interessant und niemals statisch. Man braucht oft nur einen Akkord stehen zu lassen und an den Reglern zu drehen und der Klang verändert sich ständig. Durch den genialen Formantfilter bekommt man Modulationen, wie man sie nur aus diesem Synthesizer holen kann.
Dank der Makrofunktionen hat man einen schnellen Zugriff, sonst würde die Programmierung der (bei 6 Elementen 768 Sinuswellen) Wochen dauern. Der Klang selbst ist sehr digital, alles andere als warm, aber extrem voluminös und brachial, er drückt alles andere im Mix "an die Wand", man sollte ihn also vorsichtig einsetzen, da man ihn sofort heraushört. Der Klang ist sehr eigenständig und bei Bedarf eiskalt, auch hat er sehr schnelle Hüllkurven, sodaß sogar perkussive Klänge sehr gut machbar sind. Der Arpeggiator ist der flexibelste, den ich kenne, damit ist alles Rhythmische möglich, sogar Gater und Chord-Trigger - unerschöpflich.
Klänge von Grund auf zu programmieren kann sehr aufwendig werden. Ein Menschenleben reicht garantiet nicht, um das Ding auszuschöpfen.
Bei BF nutze ich den K5000S hauptsächlich für Flächen, aber auch die Orgeln sind brauchbar live (logisch!) Die Verarbeitung ist große Klasse und die Tastatur die beste, die ich kenne. Leider gibt es ein Problem mit dem Display, welches recht laut pfeift und irgendwann dunkel wird.
Das ist aber reparierbar, wenn auch aufwändig.

Zu hören ist der K5000S ab 2009 live und im Studio besonders auf dem Album "Dong-Ari" und noch intensiver auf dem Album "Terra" (auf dem Stück "Vom Himmel herab").

Synthesizer

KAWAI K5000S

Korg Z1



Synthesizer

KORG Z1

12-stimmiger Multioszillator-Synthesizer mit
13 Synthesearten
(u.a. Virtuell-
Analog, FM, Ringmodulaion, verschiedene physikalische Modelle)


Korg Z1

Der Z1 ist auch einer der Synthesizer mit einem starken Eigenklang, den man sofort heraushört - irgendwie strahlend silbrig. Heute gibt es ja fast nur noch die einfache subtraktive Synthese und es ist schade, daß sich keiner der großen Hersteller mehr an solch innovative Instrumente traut. Die Meisten haben eben auch keine Zeit, sowas wie den Z1 zu programmieren. Für einen Sound braucht man schon mal ein paar Stunden - aber das lohnt sich! Freilich könnte die Programmierung einfacher zu lösen sein, da hätte Korg einfach noch mal ran gemußt, da kommt man beim K5000S besser voran. Und zum Thema "Die Modelle klingen nicht echt": Natürlich nicht! Das ist ja gerade das Gute! Wichtig ist doch vielmehr, daß sie sich sehr ausdrucksstark spielen lassen, gerade über das berührungsempfindliche Pad. Da ist es wirklich erfrischend, mal sowas Unverbrauchtes und Eigensändiges zu hören.
Die Möglichkeiten bekommt man sonst nur von einem Modularsystem, man kann fast alles mit allem verknüpfen. Besonders interessante Effektsonds oder ganz subtile, lebendige und filigrane Schwebungen bekommt man, wenn man die LFOs sich gegenseitig modulieren läßt.
Das E-Piano läßt sich wunderbar dynamisch spielen, da merkt man, daß man es nicht mit Samples zu tun hat, sondern der Klang wirklich errechnet wird. Auch die Saitensimulation beeindruckt, auch wenn sie nach Plastik klingt, ist sie extrem wandlungsfähig.
Großartig klingt es immer dann, wenn man die ganzen Spielhilfen benutzt, dann wird der Sound sehr lebendig und klingt oft gar nicht mehr wie ein Tastenstrument, sondern irgendwie nach einem noch nicht erfundenen akustischem Instrument und das sehr fremdartig und mysteriös - spannend!

Der Z1 kommt seit 2009 live und im Studio sehr häufig zum Einsatz und prägt ebenso wie der K5000S stark das Klangbild.
Zu hören ist er z.B. (als E-Gitarrensimulation) auf dem Stück "Am Ende" vom Album "Balsamfieber" oder pur auf dem Stück " Phantasie in Dm7/b5" ( BF-Archive #13 - 16).

Detailansicht

Kawai K5000 S


Detailansicht

Korg Z1



BALSAMFIEBER.
Cosmic,- Earth-
& Art-Music


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