Über "Dann nimmt sie mich"
Das sollte ursprünglich ein kleiner Vorgeschmack des kommenden BF-Albums "Balsamfieber" sein, das bereits etliche im Album vorkommenden Stilelemente in sich vereint und somit repräsentativ ist. (Erhältlich weltweit auf vielen Internetseiten und natürlich auf www.Balsamfieber.de).
Aufgenommen & Gemischt:
BF-Studio Dornheim
(September - Oktober 2005)
Mastering und Produktion:
Mario Höll im BF-Studio Dornheim
Grafik, Fotos & Gestaltung: Mario Höll
Remastering & Re-Design 2018: Mario Höll
BALSAMFIBER:
Mario Höll: Gesang, E- & A-Gitarren, Synthesizer, Drumcomputer, Synthbaß, Querflöte, Vocoder
Mario Hassard: Synthesizer, Drumcomputer, Gesang
GÄSTE:
Mario Krell: Synthesizer (bei 2 - 5 und 7)
Jin Mi Jeong: Gesang (bei 1 - 4 und 7)
Sung-Kyong Kim: Cello (bei 1 und 7)
Der Trilogie 1. Teil
Diesmal gab es keine Overdubs, alles entstand live im Studio und ohne zu proben. Improvisiert wurde auf E-Moll. Festgelegt waren nur einige Pattern des Sequenzers, der ebenfalls live gesteuert wurde, sowie der Text. Es zeigte sich, daß bei dieser Vorgehensweise allerhand interessante Musik entsteht.
Das Titelfoto entstand auf dem Budapester Hauptriedhof, es stellt einen steinernen Hund dar, der treu auf seinen Herrn wartet. Der Hund verhalf der Trilogie 2005 dazu, beim Label Ohrenlust und damit weltweit zu erscheinen, die Musik von Balsamfieber wurde so erstmals bekannt. Vieles auf der Trilogie war eilig aufgenommen, frei improvisiert und klang teils noch etwas nach dem Vorgängeralbum, war aber wichtig auf dem Weg zum bisherigen Magnum Opus "Balsamfieber" - ohne dieses Material wäre das nicht möglich gewesen. Die Trilogie war ein mutiger Schritt, jedes Experiment war erlaubt, wir spielten erstmals in dieser Form live, entwickelten ein eigenes Kulturprogramm und lernten viel dazu. Und nebenbei wurde aus dem langweiligen Format "Single" etwas Neues, Spannendes, Bereicherndes.
Über "Balsamfieber"
Weit aufgerissen wie der Schlund eines riesigen Ungeheuers sind die Tore der großen Maschinerie. Eine endlose Schlange ausgezehrter, kranker und vom Alter gezeichneter Kreaturen strömen teilnahmslos, mit gebrochenem Willen hinein, wissend,
daß dies ihr letzter Weg sein wird.
So werden Generationen um Generationen verschluckt vom Maul dieses Molochs, dessen Schornsteine ihren schwarzen Ascheregen ausspeien, um das Land zu verdunkeln, so als wäre es nötig, seine Tätigkeit zu verschleiern. Doch jede Kreatur in der endlosen Schlange weiß, daß die Prostitution an der großen Maschinerie ihren einzigen, anerzogenen Lebenszweck darstellt, weiß, daß ihre evolutionäre Existenz keine andere Logik zuläßt, als den bedingungslosen Dienst am Materialismus und dem damit verbundenen Kampf ums nackte Überleben.
Bis das Balsamfieber ausbricht, jene "Seuche"des Zweifelns an diesem System und mit ihr jener Funke Heil inmitten des Ascheregens.
"Balsamfieber", das neue, bereits 9. Album von "BF" will nicht belehren oder anklagen, sondern dokumentiert aus den Empfindungen eines Einzelnen heraus, was jedem eigentlich schon längst bewußt sein sollte: Das "Ungeheuer" liegt im Sterben! Jener menschenfressende Moloch erstickt am "Gedankengift" seiner Nahrung, die, vom Balsamfieber infiziert, das System zu untergraben beginnt.
Warum schon wieder ein neuer Name? BF ist wohl inzwischen dafür bekannt, den Namen öfters zu wechseln, so wurde aus
"Big Fantasy" "The BF" dann "Burning Faith". Da die BF-Musik sich im ständigen Wandel befindet, ist es nur logisch, nach dem nächsten größeren Schritt quasi ein neues Projekt zu beginnen. "Balsamfieber" ist in der Tat eine neue Inkarnation und ein völliges Umdenken, um an Musik und Kunst heranzugehen. Erstmals arbeiteten wir mit Malern zusammen an Auftritten und begründeten kurz darauf das Kulturprojekt "Das hörende Herz" mit. Da war es sinnvoll, sich deutlicher von der Vergangenheit abzugrenzen.
"Balsamfieber" symbolisiert zudem auch die sinnvolle Suche nach Frieden und Heil in dieser Zeit.
Näheres zu den einzelnen Stücken
Dann nimmt sie mich
Komposition / Text / Musiker:
Mario Höll
Aufnahme:
30.10.2005 live im BF-Studio Dornheim
"Dann nimmt sie mich" war eine Art Vorabsingle des nächten BF-Albums "Balsamfieber". Der Text handelt von dem Zwang sich verkaufen zu müssen, um in diesem System der Dinge zu bestehen.
Er ist einerseits ein Appell an das Gewissen, andererseits beschreibt er die Angst, am Ende doch unausweichlich in den Fängen der "Großen Maschinerie" zu landen, jener übermächtigen satanischen Macht, die längst die gesamte Menschheit infiltriert hat. Der Text "Dann nimmt sie mich" handelt von dem Zwang sich verkaufen zu müssen, um in einem menschenverachtenden System zu bestehen. Er ist einerseits ein Appell an das Gewissen, andererseits beschreibt er die Angst, am Ende doch unausweichlich in den Fängen der "Großen Maschinerie" zu landen, jener übermächtigen kosmischen Macht, die längst die gesamte Menschheit infiltriert hat.
Tore des Sommers I - IV
Komposition:
I) Höll / Krell / Hassard / Jeong
II) Hassard / Krell / Höll / Jeong
III) Jeong / Krell / Höll / Hassard
IV) Höll / Hassard / Krell / Jeong
Musiker:
Mario Höll (Gesang, E- & A-Gitarre, Querflöte)
Mario Hassard (Synthesizer, Drumcomputer, Arpeggiator
Mario Krell (Synthesizer)
Jin Mi Jeong-Höll (Gesang, Marimba)
Aufnahme:
29.8.2005 live im BF-Studio Dornheim
Gemischt:
Mario Höll
Mastering:
Mario Höll
"Tore des Sommers" entstand als etwa 40 minütige Live-Improvisation im BF-Studio, bei der anschließend die besten Passagen herausgeschnitten wurden. So entstanden die 4 Teile. Diesmal gab es keine Overdubs, alles entstand live und ohne zu proben. Improvisiert wurde auf E-Moll. Festgelegt waren nur einige Pattern des Drumcomputers, der ebenfalls live gesteuert wurde, sowie der Text.
Der Text wird in den Teilen 1 - 5 sowohl in deutscher als auch in koreanischer Sprache verwendet. Der koreanische Text hat den selben Inhalt wie der deutsche und wurde von Jin Mi Jeong-Höll übersetzt.
Gestaltung, Grafik:
Mario Höll
Kamera / Bearbeitungdes Videos:
Mario Weiß / Torsten A. Harnos, Mario Hassard
Fotos:
Mario Höll / Ehrhardt Schmidt (Bandfoto)
Antimon-Passage
Komposition:
Mario Höll / Mario Hassard
Musiker:
Mario Höll (E-Gitarre, Drumcomputer)
Mario Hassard (Synthesizer)
Aufnahme:
9.3.2005 live im BF-Studio Dornheim
Gemischt:
Mario Höll
Mastering:
Mario Höll
"Antimon-Passage" ist eine weitere Improvisation, bei der die einzige geplante Vorgabe die Tonart (hier E-Moll) war.
Dieses "Instantcomposing" geht zurück auf das erste Stück dieser Art "Bericht an einen Auferstandenen" aus dem Jahre 2003.
Bei "Antimon-Passage" wurde aus insgesamt 24 Minuten Improvisation die besten 18 Minuten herausgeschnitten.
Der Titel "Antimon-Passage" hat keine tiefere Bedeutung, er verweist lediglich auf einen möglichen Ausweg, eine geheime Passage - weg von der Maschine.
Tore des Sommers V
Komposition:
Höll / Krell / Hassard / Jeong
Musiker:
Mario Höll (Gesang, E- & A-Gitarren, Synthesizer, Arpeggiator, Drumcomputer,
Vocoder, Querflöte)
Mario Hassard (Synthesizer, Gesang)
Mario Krell (Synthesizer)
Jin Mi Jeong-Höll (Koreanische Stimme)
Sung-Kyong Kim (Cello)
Aufnahme / Gemischt:
25.10.2005 im BF-Studio Dornheim von Mario Höll
Mastering:
Mario Höll
"Tore des Sommers V" baut auf den Teilen I - IV auf, nur mit dem Unterschied, daß es sich hier um ein zu großen Teilen komponiertes Stück handelt. Strukturen, die bei der Live-Improvisation der Teile I - IV entstanden, wurden teilweise für die Komposition des Stückes wieder herangezogen, und der schon vorhandene Rhythmuspart, Synthesizerprogramme sowie der Text wurden ebenfalls verwendet. Der Text handelt vom Älterwerden, der Geschwindigkeit, mit der dann die Zeit vergeht, der Vergänglichkeit und der Angst, von der "Großen Maschinerie" infiltriert zu werden, die unausweichlich näherkommt. Das Stück fügt sich somit nahtlos in das Konzeptalbum "Balsamfieber" ein, das die Suche nach Erlösung und das Hinterfragen des gegenwärtigen Weltzustandes zum Thema hat. Der koreanische Text wurde von Jin Mi Jeong übersetzt.
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