Über "Fallen mit dem Turm"
Thematisch reiht sich Teil 3 nahtlos in das Thema "Die große Maschinerie" ein - ein zwar marodes aber zuletzt hochgefährliches System, das die Lebensqualität der eigenen Spezies immer mehr einschränkt. Auch diese CD ist weltweit auf vielen Internetseiten erhältlich - natürlich auch bei uns (mit dem Unterschied, daß der Erwerb direkt bei BF unser weiteres musikalisches Werk fördert.
Der Trilogie 3. Teil
Der 3. und letzte Teil der „Balsamfieber-Trilogie” führt das mit Teil 1 und 2 begonnene Konzept (1 Stück vom Album, ein zusätzliches, nicht auf dem Album erhältliches und einige Improvisationen), fort. So kann sich jeder ein Bild des kommenden Albums machen. Ursprünglich sollte das selbstbetitelte Album "Balsamfieber" 2008 erscheinen, aber durch die Live-Aktivitäten brauchten wir schnell weitere neue Stücke und so kam erst die Idee der Trilogie überhaupt auf.
Aufgenommen und Gemischt
im BF-Studio Dornheim
und im Musikhaus J. S. Bach in Arnstadt (E-Piano)
Januar 2007 - März 2008
Produktion, Mastering, Gestaltung,
Fotos und Grafik: Mario Höll
Remastering & Re-Design 2018: Mario Höll
BALSAMFIEBER:
Mario Höll: Gesang, E- & A-Gitarren, Drumcomputer, Synthesizer und Querflöte
Mario Hassard: Gesang, Synthesizer
GAST:
Jin Mi Jeong: Stimme (bei 2 & 4 - 7)
Näheres zu den einzelnen Stücken
Fallen mit dem Turm
Komposition / Text:
Mario Hassard, Mario Höll / Mario Höll
Musiker:
Mario Hassard (Gesang, E-Piano, Synthesizer)
Mario Höll (Synthesizer, E-Gitarre, Gesang, Programme)
Aufnahme:
1.3.2008 im BF-Studio Dornheim
Mastering & Mix:
Mario Höll
"Fallen mit dem Turm" ist eines der frühen Stücke von Balsamfieber, es bestand ursprünglich nur aus Piano und Gesang. Aus dem geplanten Streichquartett und weiteren Chorstimmen wurde leider nichts, sodaß wir das Stück weitestgehend in seiner ursprünglichen, minimalistischen Form beließen - ergänzt wurden lediglich einige Flächen und eine mit einer Muschel gespielte E-Gitarre. Das E-Piano wurde ganz in der Tradition der Grün-derphase von BF nicht vor Ort, sondern hier mittels Sequenzer und 8-Spurmaschine im Musikhaus J. S. Bach in Arnstadt aufgenommen.
Das Titelbild beschreibt den unwiderruflichen Fall der großen Maschinerie, jener allgegenwärtigen Macht, die die Welt kontrolliert. Im Inneren noch tätig, reißt sie alles mit sich in die Tiefe, was sich nicht im Voraus in Sicherheit gebracht hat. Der aufmerksame Betrachter wird bemerkt haben, daß sich aus einer schmalen Sichel ein richtiges Werkzeug entwickelt hat. Dieses stellt die Gegenkraft dar, jene, die als einzige die Macht besitzt, das Räderwerk aufzuhalten. Mit einem plötzlichen, kräftigen Schlag bringt sie das System zum Stehen.
Der Löwe ist eine Anspielung auf die Textzeile "... wär' ich ein Löwe, geboren im Wüstensturm", die den Wunsch verdeutlichen soll, nicht die volle Realität in ihrer grausamen Intensität spüren zu müssen. Der Protagonist in "Fallen mit dem Turm" wünscht sich die Kraft und die Gewohnheit eines Löwen, dem Wüstensturm zu trotzen. Ohne diese Kraft sieht er sich dem fortschreitenden Verfall seiner Lebensqualität ausgesetzt, immer öfter streicht er nicht nur die liebgewonnenen Dinge von seiner Liste. Er fürchtet, fern von allem, was sein einstiges Leben ausmachte, mit dem Turm (der großen Maschinerie) zu fallen.
Vom Suchen in der Finsternis
Komposition / Text:
Mario Höll, Mario Hassard / Mario Höll
Musiker:
Mario Höll (Gesang, E-Gitarre, Drumcomputer, Synthsolo, E-Orgel, Koreanischer Gong, Programme)
Mario Hassard (Synthesizer, Melodiefragment, Stimme)
Jin Mi Jeong (Stimme)
Aufnahme:
28.7.2007 im BF-Studio Dornheim
Gemischt:
Mario Höll
Mastering:
Mario Höll
Bei "Vom Suchen in der Finsternis" stand erstmals Film, Text und Musik in direkter Beziehung zueinander und bildeten den Grundstock für die multimedialen Auftritte von Balsamfieber.
2007 hatten wir das erste Mal Gelegenheit, zusammen mit Cosmicrock-Pionier Ax Struck auf einer großen Bühne zu spielen. Dafür war es notwendig, von vornherein anders zu komponieren, klar war, daß wir hauptsächlich zu dritt spielen würden (die Gastmusiker bestanden aus Jin Mi und Mario Krell, die nur zusätzliche Klangfarben hinzufügten), mußte viel vereinfacht werden. Von da an trennten wir die Stücke in Live- und Studiokompositionen. Der Text handelt von der Schuld des Menschen, Tatsachen nicht sehen und verstehen zu wollen - sie behaupten, nicht zu sehen, obwohl der Weg sichtbar vor ihnen liegt.
Schmetterling in Afrika
Komposition / Text:
Mario Höll, Mario Hassard / Mario Höll
Musiker:
Mario Höll (Gesang, E-Gitarre, Querflöte,
Drumcomputer, Programme)
Mario Hassard (Synthesizer)
Aufnahme:
1.2.2008 im BF-Studio Dornheim bzw. in Staßfurt
(Komposition, Programme)
Gemischt / Mastering:
Mario Höll
Das ebenfalls zu den frühen Stücken zählende "Schmetterling in Afrika" war 3 Jahre "auf Eis gelegt", in der Komposition aber schon fertig, als wir es schließlich begannen, Ende 2007 aufzunehmen. Das Vorspiel besteht aus eben jener Flötenmelodie vom Refrain, die hier allerdings durch Effekte verfremdet und rückwärts abgespielt wurde - interessanterweise ist diese vorwärts wie rückwärts gleich. Der Text basiert auf der Idee, daß theoretisch ein Schmetterling in Afrika das Wetter ändern kann - was hier bedeuten soll, daß ein kleiner Vorfall irgendwo in der Welt die langersehnte hoffnungsvolle Wende in der Menschheitsgeschichte ins Rollen bringt.
Manifestation der Anmut I - IV
Komposition / Text:
Mario Höll, Mario Hassard / Jin Mi Jeong
Musiker:
Mario Höll (Drumcomputer, E-Gitarre, Querflöte, Koreanischer Gong, Programme)
Mario Hassard (Synthesizer)
Jin Mi Jeong (Stimme)
Aufnahme:
30.1.2008 im BF-Studio Dornheim
Mix & Mastering:
Mario Höll
Gestaltung, Grafik:
Mario Höll
Video (Regie und Schnitt):
Mario Hassard
Kamera / Bearbeitung:
Rainer Kunz / Mario Hassard
Fotos: Mario Höll
Bei "Manifestation der Anmut" experimentierten wir erstmalig mit extrem niedrigen Tempi (hier 25 bpm) und stießen durch die Reduktion auf das absolut Notwendigste in den Bereich der Ambientmusik vor. Die vier Teile entstanden wiederum durch eine Improvisation, die dann das Rohmaterial für diesen Zyklus bildeten.
Die koreanisch gesprochenen Worte nennen Dinge des Alltags und beschreiben die vier Jahreszeiten, die sich dadurch "manifestieren".
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