Produced by Mario Höll & Mario Hassard
(September 1994 - October 1995)
Recorded & Mixed at BF Studio Dornheim / Germany
(7.- 10. October 1995)
Remastered by Mario Höll
All Songs composed by Mario Höll / Mario Hassard,
exept song 2 by Diana Rutz
Art Direction & Photography
by Mario Höll
Text Translation by Susanne Trommer,
Debora Haak, Miss Hausdorf
The Musicians:
Mario Höll: Vocals, Synthesizer,
Percussion, Programming
Mario Hassard: Vocals,
Synthesizer
Diana Rutz: Vocals, Synthesizer,
Accordeon
Remastered & Re-designed
in October 2015 by Mario Höll
Mario Höll über "TRACKS"
"Tracks" war wieder ein richtiges Konzeptalbum, das sich mit den guten und schlechten Erlebnissen, die allesamt ihre Spuren im Gedächtnis hinterlassen, beschäftigte. Nachdem aus einer kleinen Klaviermelodie Mario Hassards zunächst das 22 minütige Titelstück entstand, das eigentlich selbst aus mehreren kleinen Stücken wie Spuren zusammengesetzt war, sollten noch ein paar Songs auf das Album kommen. Mittlerweile hatte sich jeder von uns auf bestimmte Instrumentengruppen spezialisiert, mein Metier waren ab jetzt die Soloinstrumente, sowie Baß, Schlagzeug und Gitarren, und Mario Hassard spezialisierte sich auf Piano, Orgel und Synthesizer; alles war ab jetzt also echtes Zusammenspiel. Diana Rutz, die ich nach Beendigung des Titelstückes kennengelernt hatte, trug ebenfalls mit dem Stück "Legends" zum Album bei, spielte Piano und Akkordeon und sang vor allem. Jetzt, wo wir eine Sängerin hatten und die Musik auch wieder neue Einflüsse bekam, stellte ich Diana etwas mehr in den Vordergrund.
Heute denke ich, daß es ein wenig zu viele unterschiedliche Sachen auf dem Album gab, wie zum Beispiel die 2 Technomäßigen Stücke und die manchmal arg schrägen Passagen im Titelstück, die den Hörer verschrecken, der dann vielleicht die richtig guten Stücke wie "Outside" oder "542 Days" verpaßt. Aber es ist wie im Leben, die einen Erlebnisse sind schrecklich und die anderen schön.
• 20 Jahre danach (2015):
Nach der Beschränkung auf bestimmte Klänge bei den beiden Vorgängeralben und klareren Liedstrukturen sollte es 1994 ans nächste Konzeptwerk gehen. Hauptsächlich mit nur vier Klangerzeugern (2 x Kawai K4, K1 II und Yamaha TG 55) entstand so nach 11 Monaten, im Oktober 1995 "Tracks", das sechste Studioalbum. Thema waren diesmal die prägenden Spuren auf einem Menschen, die das Leben hinterlassen. Im Gegensatz zum Vorgänger sollte es diesmal eine möglichst große stilistische und klangliche Bandbreite haben und so wagten wir uns an Prog, Pop und gar Techno, das natürlich wie immer alles handgespielt, und zwar so wie die Wenigsten Synthesizer einsetzen. Da wurde wie schon ab dem 3. Album üblich das Schlagzeug auf der Tastatur eingetrommelt und Gitarren und Bässe mit viel Pitch Bend simuliert. Neben einigen potenziellen Hits, dem über 20 Minuten und aus sechs Teilen zusammengesetzten Titelstück, Zweimal eine Art Techno - was nicht so recht da reinzupassen scheint - tauchte wie aus dem nichts Diana Rutz auf, die gerne mitmachen wollte.
Das junge Mädchen sang auf einigen Stücken, spielte Klavier (vom Synthesizer) und auch Akkordeon (das einzige "echte" Instrument auf dem Album) und gab sich zudem optisch positiv. Das von ihr komponierte und in Französisch gesungene Stück "Légends" stach angenehm neuartig aus dem restlichen Material heraus, welches aus den üblichen Hymnen, Soli und Spären bestand, woran man BF in den 90ern sofort erkennt. Das hier jedoch war wieder mal was Neues, wozu ich gitarrenähnliche Klänge dazu improvisierte. Das 3er-Team bewirkte auch andere Arbeitsweisen, was eine zusätzliche Facette hinzufügte. Auch war es nicht immer leicht mit Diana zu musizieren, eine gemeinsame musikalische Sprache zu finden. Deshalb klingt Tracks auch anders als die Vorgängeralben. Es ist mehr Pop, nicht jedoch ohne die experimentellen Teile, die zumeist von meiner Feder stammen. Allein schon der extralange Opener will sagen, daß es sich mitnichten um ein seichtes Popalbum handelt, auch wenn auf dem Werk etliche eingängige Refrains drauf sind. Auch die Aufnahmetechniken taten ihr Übriges dazu: Bereits zu vierten Mal erzeugten die Synthesizer eine komplette Band. Wer macht sowas?! Die gesamte Musik ging per MIDI und den vier Synthesizern (der Sequenzer Kawai Q 80 diente nur als Bandmaschinenersatz) direkt ins Pult, dazu wurde live gesungen und auf Kassette aufgenommen - das wars! Heute fällt auf, daß der Mix recht abenteuerlich war und die Signale kaum bearbeitet. Das aktuelle Mastering holt trotzdem das Machbarste raus, sodaß das Werk heute in ganz neuem Glanz erstrahlt. Und natürlich wurde die Grafik komplett neu produziert und erweitert. Damals ging ich auf die Jagt nach Spuren, die man so normalerweise nicht findet, das Ganze ist wieder sehr symbolhaft, auch die Texte lassen viel Spielraum zum Nachdenken. Tracks war wieder ein wichtiger Schritt zu dem, was BF heute ist und kam zur rechten Zeit. Diana hat dann auch ihre Spuren hinterlassen, doch das ist eine andere Geschichte ...
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