Produced by Mario Höll & Mario Hassard
(December 1995 - December 1997)
Recorded & mixed at BF Studio Dornheim / Germany
Remastered by Rajko Lienert
Soundunlimited Studio Wandersleben
(October 2001)
All songs composed by Höll / Hassard
Except songs 1, 2, 8, 10 by Höll / Rutz
All lyrics by Mario Höll
Except song 2 by Höll / Rutz
Art direction, graphic & photography by Mario Höll
Multimediapart by Torsten Harnos & Mario Höll
Remastering by Rajko Lienert
in Soundunlimited Studio Wandersleben
Text translation by Rebecca Hercock
The BF:
Mario Höll: Vocals & Backing Vocals, E-Guitar, Synthesizer, Organ,
E-Drums & Percussion, Synthbass, E-Piano, Vocoder,
Synthesizer & Sequencer Programming, Effects & Natural Noises
Mario Hassard: Vocals & Backing Vocals, E-Piano, Synthesizer, Organ, Accordeon, Vocoder, Sequencer Programming, Effects & Natural Noises (Song 1-10)
Diana Rutz: Piano, E-Piano
Remastered and Re-Designed by Mario Höll, 2017
SPECIAL THANKS:
Rebecca Hercock, Sylvia Dietrich,
Susanne Trommer, Jens Geerken,
Stephan Bellmann, Rajko Lienert,
Torsten Harnos, Diana Rutz
Mario Höll über "SIESTA"
Nachdem bis jetzt seit 1987, dem Gründungsjahr von BF, jedes Jahr ein Album fertig war, beschloß ich nach diesen 10 Jahren eine Pause zu machen, die ja eigentlich wohlverdient wäre. Lange hielt ich es jedoch ohne Musikmachen nicht aus, und so schrieb ich zusammen mit Diana bereits im Januar 1996 an neuen Stücken. Über die 3 Klavierstücke legte ich jeweils die restlichen Spuren.
"Siesta" sollte ein richtiger Wendepunkt werden. Zum ersten Mal sollten wirklich keinerlei schräge Töne und Disharmonien auf das Album, es sollte ein harmonisches Ganzes, sparsam Instrumentiertes und vorrangig mit Dianas Stimme dekoriertes, ruhiges Album werden, bis ins Kleinste ausgefeilt und ohne Hast. Bisher hatte ich es noch nie so genaugenommen mit Harmonie und Rhythmik, doch hier wurde solange gefeilt bis es stimmte, ohne jedoch mit der Absicht banal und mainstreammäßig zu klingen. Leider endete aus persönlichen Gründen die Zusammenarbeit mit Diana mitten in der Arbeit am Album, so daß ich alle Gesangsparts ändern und doch wieder fast alles selbst singen mußte. Ich habe mich also mit Atemtechnik beschäftigt und mich nur noch an Sachen herangewagt, die ich auch wirklich singen kann. Auch spieltechnisch habe ich dazugelernt, und bei dem ganzen Aufwand war nichts dem Zufall überlassen. "Siesta" würde ich mit Abstand als das reifste Werk bezeichnen, bei dem all die Elemente, die sich über 10 Jahre entwickelt hatten ihre Vollendung gefunden haben. Nach einem halben Jahr Abstinenz und Abstand, habe ich es mir wieder einmal angehört, und war der Meinung, daß ich es bis auf ein paar Kleinigkeiten voll und ganz akzeptieren kann, was mir sonst allenfalls bei "Under The Sun" noch gelingt.
• 20 Jahre danach (2017):
1996 nach einer kleinen Pause, schrieb ich zusammen mit Diana an neuen Stücken, doch dann kam es zwischen uns beiden zum Bruch, sodaß Dianas Stimme schließlich auf dem Album fehlte, drei Stücke hatte sie noch mitkomponiert. Das Team Hassard / Höll aber hatte sich im Lauf der Jahre eingespielt und "Siesta" wurde das bislang harmonischste Werk, wie aus einem Guß, aber auch das Aufwendigste, an dem wir immerhin zwei Jahre arbeiteten. Den langen Winter über bastelten wir nahezu isoliert an den Stücken, abgeschlossen von der Außenwelt. Es sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Aufgenommen wurde dann wie Ende der 60er Jahre auf einem Vierspurrekorder und in Ermangelung der nötigen Gitarrensoli spielte ich diese mit dem Kawai K4-Synthesizer ein, der über einen Gitarrenverstärker per Mikro abgenommen wurde. Ein wenig E-Gitarre wurde aber dann doch auch erstmals verwendet. Mario Hassard spielte eine alte DDR-Orgel, eine Weltmeister TO-200/53. "Siesta" wurde ein sehr stilles und weltfremdes Werk, es klingt auch wie aus einer anderen Welt und Zeit, irgendwie entrückt und friedlich, ich möchte sagen, daß danach lange nichts mehr Derartiges entstand, erst bei Balsamfieber bediente ich mich wieder dieser Stimmungen. Die Produktion war technisch sehr schwierig, eine Menge kleiner Mischpulte und Effektgeräte wurden da verkabelt und es gab einen ständigen Kampf gegen technische Unzulänglichkeiten. Mario Hassard hatte Probleme mit seinen Ohren, er spielte nahezu taub nur nach den Takten und wir nahmen unzählige Durchgänge auf. Am Schluß mußten dann 16 Spuren MIDI auf zwei Spuren der Vierspurmaschine zusammengefaßt werden, zwei blieben dann noch für Gesang, Gitarre und Orgel frei. Alles in allem eine Sisyphusarbeit, die sich aber lohnte, denn erstmals übten wir richtig und ich beschäftigte mich mit Atemtechniken, weil ich nun Vieles alleine singen mußte, ich fand hier erst meine Stimme. Zum ersten Mal wurde dann auch ein Album von BF von einem Profi in einem richtigen Studio gemastert, wo wir vor Ort quasi live den Mix fuhren. Draußen machten wir zur entrückten Musik die entsprechend passenden Fotos, lauter Stilleben und Diana blieb wenigstens auf dem Titelbild. Nach "Siesta" wußte ich, daß das nun der Höhepunkt dieser Musik sein würde, alles, was danach käme, wäre nur eine Wiederholung, die technischen Möglichkeiten waren ausgereizt und fortan sollte alles anders werden. Hört man sich "Siesta" heute an, stellt man fest, daß das wirklich zeitlos klingt. Ist das meditative Rockmusik fast ohne Gitarren? Sonderlich komplex ist es nicht, nach den Strophen folgen Refrains und dann diverse lange Soli. Wenngleich die Synthesizer allerlei simulieren, bleibt es doch zu 100 % handgemachte Musik, die sich besonders dann im Zusammenhang zu etwas Einzigartigem verdichtet.
An der 20 Jahre später erschienen Version wurden einige Dinge klanglich verbessert, die damals im Studio zeitlich nicht machbar waren, also einzelne Störgeräusche entfernt, etwas EQing sowie alles noch etwas entrauscht. Auf der optischen Seite wurden die alten Fotos bearbeitet und die gesamte Grafik neu gestaltet.
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