Dong-Ari
Dieses Gemeinschaftsprojekt besteht aus musikalischen Artefakten der letzten Jahre. Emotionen von Leid und Furcht gegenüber der großen Industrialisierung und der Versklavung der Menschen durch Behörden, Politik und Wirtschaft werden hier als elementare Basis vertont. Es ist auch ein Projekt verschiedener Musiker, die sich gemeinsam getroffen haben, um dieses Album zu erschaffen.
Balsamfieber ist Mario Höll, Matthias Kallenberger und Mario Hassard. Gastmusiker sind Jin Mi Joeng und Ax Struck. Im Herbst 2010 trafen sich verschiedene Musiker (außer Ax Struck, der an einigen Kompositionen beteiligt war), um in der Goldenen Henne in Arnstadt aufzutreten.
"Dong-Ari" heißt auf Koreanisch "Zusammenkunft", was symbolisiert, wie dieses Album entstanden ist, nämlich während eines Konzertes und später mit Hilfe des Internets, wo sich die Musiker gegenseitig Aufnahmen zusandten und so dieses außergewöhnliche Projekt realisierten.
This musical collaboration between certain musicians exists of musical artifacts from the years past. Emotions of sorrow and fear towards industrialism and the enslavement of mankind thanks to authorities, politics, economy are set here to music as an elementary foundation. It is also a project of different musicians, who have found each other to create this album.
Balsamfieber is Mario Höll, Matthias Kallenberger and Mario Hassard. Guest musicians are Jin Mi Joeng and Ax Struck. Autumn 2010 these certain musicians, (except for Ax, who however is partly responsible for the compositions) met in the Golden Hen in Arnstadt to give a concert
"Dong-Ari" means in the Korean language, "gathering", which symbolizes how this Album was created; thus, that during a concert and later, with the help of the internet, the musicians met and sent recordings to each other in order to implement this extraordinary project.
Recorded and mixed between October 2010 - July 2012 in Germany at BF-Studio Dornheim, Wüstenrot-Neuhütten and Erftstadt.
Special thanks to Amy Thompson for translation and Mario Krell for
computer technique and software.
BALSAMFIEBER:
Mario Höll: Voice, Lyrics, Composition, Keyboards, Synthesizer, Sequencer Programming, Guitar, Flute, Haegum, Sound Mastering, Mix, Graphic Arts
Matthias Kallenberger: Bass, Hahnenbass, Solo Bass and all Effects on Bass, Double Neck Guitar, Pictures, Art- and Cover Design
Mario Hassard: Voice, Lyrics, Composition, Sequencer, Synthesizers and Keyboards
GUESTS:
Jin Mi Jeong: Voice, Lyrics and Korean Translation
Ax Struck: Lyrics, Composition, Sequencer Programming
Amy Thompson: English Translation
Mario Höll über "DONG-ARI"
Nach dem Desaster mit dem Liveprogramm "Das hörende Herz", welches zwar hochgelobt aber nicht weiter finanzierbar und schließlich an Personalmangel starb, versuchte ich die Auftritte allein in die Hand zu nehmen. Es gelang schließlich einen Auftritt unter dem Namen "Balsamfieber" zu organisieren. Dazu konnte ich den Bassisten Matthias Kallenberger gewinnen, zu dem ich schon länger Kontakt hielt. Da dieser auch viele experimentelle Aufnahmen gemacht hat und auch selbst Instrumente baut, war das der richtige Mann, der auch live gleich die Gitarrenparts mit dem Baß (!) übernahm. Nach einem interessanten Konzert nach nur vier Tagen Probe überlegten wir, wie wir das Experiment ausbauen könnten. Aber der Aufwand und die Kosten waren für uns alle einfach zu hoch, sodaß wir einsahen, daß es so kein weiteres Konzert mehr geben kann. Matthias Kallenberger hatte schließlich die Idee zu dem Live im Studio-Album, woraus ich dann gleich ein Doppelalbum machte, welches das längst fällige Livealbum ersetzen sollte. In dieser Zeit stieg Mario Hassard nach 24 Jahren aus, er hatte schon seit 2010 kaum mehr einen Beitrag geleistet und auch Ax Struck gab das musizieren auf. So waren Matthias Kallenberger (der auch für die optische Seite verantwortlich zeichnete) und ich über weite Strecken der Produktion auf uns allein gestellt. Da wir uns aufgrund der Entfernung nicht treffen konnten, geschahen die Aufnahmen über das Internet, dazu mußten wir beide uns mit neuen Technologien vertraut machen (Samplitude), was sehr schwierig war, denn keiner von uns hatte bis dato mit Software aufgenommen. Wegen vieler technischer Probleme zogen sich die Aufnahmen lange hin, mußten gar neu begonnen werden und inzwischen waren wir in alle Winde verstreut, was dem Titel "Dong-Ari" (auf Koreanisch "Zusammenkunft") eine sehr sarkastische Note gab. Alles in allem spiegeln die Stücke sehr gut wider, was wir live in dieser Zeit brachten. Auch ein paar völlig neue Stücke sind darunter, neben sehr gelungenen Versionen schon oft gespielter Stücke. Man muß allerdings bedenken, daß das hier gehörte live niemals in dieser Form möglich war - ein Stab Techniker wären dazu nötig gewesen und Idealbedingungen. Unter diesem Gesichtspunkt ist Dong-Ari eher als Studioalbum mit einigen schon bekannten Stücken mit interessanten Variationen zu betrachten und von zwei Leuten eingespielt nebst den Gästen Jin Mi Jeong, Ax Struck und Mario Hassard. Matthias Kallenberger steuerte ein Stück bei "Kleine Dimension" und Ax Struck das Grundgerüst von "150 Minutes", der Rest sind mehr oder weniger Improvisationen zwischen Matthias Kallenberger und mir. Am Ende der chaotischen Produktion stand ich im BF-Studio alleine da und mußte kritisch den Fortbestand von Balsamfieber überdenken. Aber das ist eine andere Geschichte.
Näheres zu den einzelnen Stücken
CD 1:
An der Pforte I
Aufgenommen am 23. November 2011 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten. Mario Höll: Synthesizer (Korg Z1, Kawai K4, Korg Monotron), Sequenzer / Drumcomputer (Yamaha RM1x), Gesang, Stimme, Querflöte, Text; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre.
Die Improvisation wurde der Live-Version vom 11.9.2010 in sämtlichen Abläufen entlehnt aber durch zusätzliche Instrumente ergänzt. Nachdem ich auf das Grundgerüst improvisiert hatte, ergänzte Matthias Kallenberger weitere Instrumente.
Afrika E Nabi #07022012
Aufgenommen am 7.2.2011 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten. Mario Höll: Gesang, E-Gitarre, Looper, Gesang, Querflöte, Gong, Text; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre; Mario Hassard: Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4, Gesang); Jin Mi Jeong: Gesang, Koreanische Übersetzungen; Amy Thompson: Englische Übersetzungen.
Dies ist eine weitere, völlig neue Version des bekannten Stückes, welches stets in einer Improvisation entsteht, sie baut jedoch im Wesentlichen auf die zuletzt gespielte Version vom 11.9.2010 auf. Zwei geloopte Gitarrenakkorde bilden das Fundament, auf dem alles aufbaut. Erstmals spielte ich ein längeres Gitarrensolo, an dem ich mit Hilfe von Markierungen auf der E-Gitarre sehr lange übte. Jin Mi wollte erst nicht singen, weshalb Matthias Kallenberger - der inzwischen weitere Instrumente zu dem Stück ergänzte - den Text übersetzen ließ, damit ich die Strophen in Englisch singen konnte. Jin Mi übernahm dann nur die Refrains in Koreanisch.
Three Questions #29122010
Aufgenommen im Dezember 2010 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten. Mario Höll: Synthesizer (Korg Z1, Kawai K4), Sequenzer / Drumcomputer (Yamaha RM1x), Querflöte, Gong, Text; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre; Mario Hassard: Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4); Jin Mi Jeong: Stimme.
Auch dieses Stück baut von den Abläufen her auf die zuletzt gespielte Version vom 11.9.2010 auf. Nur der Text (diesmal in Deutsch) ist neu und der programmierte Rhythmus.
150 Minutes
Aufgenommen im Januar 2012 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten und etwa 2009 bei Ax Struck in Erftstadt (Sequenzer, Drumcomputer). Ax Struck: Komposition (Grundgerüst); Mario Höll: Gesang, E-Gitarre, Komposition (Einteilung, Instrumente, Gesang), Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4, Korg Z1), Sequenzer / Drumcomputer (Yamaha RM1x), Text; Matthias Kallenberger: E-Baß; Amy Thompson: Englische Übersetzungen.
Da ich meinte, daß noch ein liedhafteres Stück auf dem Album fehlt, baute ich ein älteres Stück von Ax Struck, welches er mir zur Verfügung stellte, so um, daß es Strophen und Refrains erhielt und insgesamt kompakter erschien, dazu mußte ich in mühevoller Kleinarbeit Axs Notensprache in die meinige übersetzen. Dann gab es viel Programmierarbeit, Matthias Kallenberger spielte Baß in Wüstenrot-Neuhütten und ließ von Amy Thompson den Text übersetzen. Alles Weitere ist Spur für Spur wie bei allen Stücken live im Studio eingespielt.
Vom Suchen in der Finsternis
Aufgenommen im November 2010 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten. Mario Höll: Komposition, Gesang, Synthesizer (Korg Z1, Kawai K4), Sequenzer / Drumcomputer (Yamaha RM1x), Text; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre; Mario Hassard: Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4).
Das Stück wurde im Wesentlichen so gespielt wie bei der letzten Aufführung vom 11.9.2010 und ebenso durch das lange Intro ergänzt. Da es bislang keine gut klingende Live-Version gab, war es eines der ersten Stücke, die für das Projekt "Dong-Ari" unter Live-Bedingungen aufgenommen wurde.
Kleine Dimension
Aufgenommen im August 2011 komplett bei Matthias Kallenberger in Wüstenrot-Neuhütten, ursprünglich für sein Solo-Album "Dead Summer Impressions". Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre, Effekte; Mario Höll: Synthesizer, Mastering.
Matthias Kallenberger machte - als klar wurde, daß "Dong-Ari" ein Doppelalbum werden würde - den Vorschlag, dieses improvisierte Stück einfach so dem Programm hinzuzufügen.
Tore des Sommers V
Aufgenommen im Dezember 2011 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten. Mario Höll: Komposition, Gesang, E-Gitarre, Synthesizer (Korg Z1), Text; Mario Hassard: Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4), Gesang; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre; Jin Mi Jeong: Koreanische Stimme, Übersetzungen.
Ein weiteres Stück, welches live zuletzt am 11.9.2010 aufgeführt wurde. Im Studio wurden diese Bedingungen möglichst authentisch rekonstruiert, daher, wie bei allen Kompositionen, die live aufgeführt werden, die Reduktion auf das Wesentliche.
CD 2:
An der Pforte II
Aufgenommen im November 2011, sowie im Juli 2012 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten und etwa 2009 bei Ax Struck in Erftstadt (Sequenzer, Drumcomputer). Ax Struck: Komposition (Grundgerüst); Mario Höll: Synthesizer (Korg Z1, Kawai K5000S, Kawai K4, Korg Monotron), Querflöte, Text; Mario Hassard: Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4), Gesang; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre. Jin Mi Jeong: Stimme, Textübersetzung ins Koreanische.
Die Improvisation basiert auf einem Grundgerüst von Ax Struck und sollte so in etwa live aufgeführt werden, wozu es dann nicht mehr kam, weil keine weiteren Auftritte im Rahmen der Show "Das hörende Herz" mehr möglich waren. Beim letzten Auftritt von Balsamfieber am 11.9.2010 wurde eine vereinfachte Version davon improvisiert, aus der dann wiederum "An der Pforte I" entstand.
Vom Finden im Licht
Aufgenommen im November 2010 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten. Mario Hassard: Komposition, Gesang, Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4); Mario Höll: Komposition, Synthesizer (Korg Z1, Kawai K4, Kawai K1 II), Looper, Text; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre.
Das Stück wurde im Wesentlichen so gespielt wie bei der letzten Aufführung vom 11.9.2010 und ebenso durch das lange Intro ergänzt, welches im Wesentlichen dem Stück "Am Ende" entlehnt ist. Da es auch hier bislang keine gut klingende Live-Version gab, war es eines der ersten Stücke, die für das Projekt "Dong-Ari" unter Live-Bedingungen aufgenommen wurde.
Prisoner
Aufgenommen im Oktober 2011 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten und etwa 2006 bei Ax Struck in Erftstadt (Sequenzer, Drumcomputer). Ax Struck: Komposition (Grundgerüst),Text; Mario Höll: Gesang, E-Gitarre, Synthesizer (Korg Z1, Kawai K4), Querflöte; Jin Mi Jeong: Koreanischer Sprechgesang, Übersetzungen; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre; Mario Hassard: Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4).
Das Stück wurde seit 2007 in veränderten Versionen live gespielt und gab es noch in keiner Studioversion. Diese Version ist die, die zuletzt 11.9.2010 so live gespielt wurde, also mit Matthias Kallenberger, der Ax's Gitarre durch seinen Baß ersetzte.
Im Land der Schnitter
Aufgenommen im März 2012 im BF-Studio Dornheim und Wüstenrot-Neuhütten. Mario Höll: Synthesizer (Kawai K5000S, Kawai K4, Korg Z1, Korg Monotron), Haegum, Gong, Boss RC-2 Looper; Matthias Kallenberger: E-Baß, E-Gitarre.
Diese freie Improvisation (gleichzeitig die letzte Aufnahme für "Dong-Ari") wurde so ähnlich erstmals am 11.9.2010 als Zugabe live aufgeführt und hier in den Abläufen rekonstruiert und auch mit anderen Instrumenten gespielt. Erstmals bei BF kam hier die koreanische Kniegeige "Haegum" zu Einsatz. Einige Effekte kamen aus dem Minisynthesizer Korg Monotron und ein Bioresonanzgerät sorgte für einen Loop. Es wurde viel Gebrauch von den Echtzeitmöglichkeiten der Additiv- und Physical-Modeling-Synthesizer gemacht, woraus diese einzigartige Klanglandschaft entstand.
Balsamfieber (p) & (c) 2012
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